Herr Mars

 

Herr Mars, oder hieß er Maas, hatte ein Fotostudio.

Es hieß Studio H : Ihrer beider Vornamen hatten denselben Anfangsbuchstaben.

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Wir haben sie kennengelernt, weil wir gern fotografiert haben, früher auch schwarz weiß und selbst entwickelt.

Nach Auflösung der kleinen Dunkelkammer zugunsten von Kleiderregalen, als der Zuwachs kam, haben wir weiterhin fotografiert, in Farbe, und die Filme zum Entwickeln gegeben.
Einmal hat er auch meine Frau und mich fotografiert in seinem Studio.

Das Foto von ihm habe ich 2013 mit einem Smartphone gemacht. Er mochte die digitalen Kameras nicht.
Die Fotos haben keine Seele, sagte er.
Nun, er hat es mir erlaubt. Klassische Abzüge habe ich nicht mehr bestellt.

Das Bild zeigt ihn vor seinem Laden. Das andere Bild zeigt seinen Laden.
Fotos von Menschen, die er porträtiert hat, zum Teil bekannte Gesichter aus „seiner“ Zeit.

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Bei einem meiner mittlerweile seltenen Besuche war er am Weinen.
Seine Frau war vor einiger Zeit  gestorben, die beiden waren heftige Raucher gewesen. -

Nun, ich sollte nicht schreiben, dass sie seine Frau war.
Denn sie waren nicht verheiratet.
Und sie hat kein Testament gemacht.

Und deshalb hat Herr Maas auch die 30.000 Euro nicht bekommen, die sie gemeinsam erwirtschaftet hatten.

Er hat das gemeinsame Geschäft geführt. Das Geschäft war auf ihren Namen eingetragen.
Er hatte Pläne gehabt, mit dem Geschäft.

"Dreißig Jahr haben wir Bett und Tisch miteinander geteilt."

Das Erbe dieser 30jährigen Nicht-Ehe gehört der staatlichen Plünderungsgemeinschaft.

Der Staat hat keine Achtung vor Menschen, die einfach in ihrer Bindung leben.

Es ist dieser Umstand, der das Projekt der „Ehe für alle“ zu einem rückwärts gewandten Projekt macht.
Schwul/lesbisch/queer fordert staatliche Anerkennung als das Recht auf Registrierung durch Staat,
und damit als Recht auf die Teilhabe an Privilegien, die Staat exklusiv an Ehe vergibt.

Ein Fortschritt kann jedoch nur die Achtung vor der Unschuld sein.
Dem Staat, genau dort, wo er die Ärmsten plündert, muss Einhalt geboten werden.

 

Ab und an kommt jemand vom Bezirksamt vorbei.
Der stellt dann fest, daß an den Fotos im Schaufenster keine Preisschilder hängen.
Deswegen muß er am Bezirksamt antreten.

Irgendwann wird es sogar eine Lösung geben. Dann ist da ein Schild, Ausstellungsstücke unverkäuflich.

Das Anstellen von Beamten zum Abficken der kleinen Leute, das macht die deutsche Vollbeschäftigung.

 

Ich bin Heterosexuell, meine Frau und ich haben ordentlich geheiratet.
Da war der Satz vom: Einander Beistehen in guten und schlechten Tagen.

Das Eheversprechen haben wir einander vor unseren Angehörigen und vor einem Vertreter des deutschen Staates gegeben. 
Eheschließung ist eine staatliche Handlung.
Der Staat ist mit der Trauungshandlung in seine staatliche Schutzpflicht nach Artikel 6 Grundgesetz eingetreten.  

Beim Staat gilt diese Pflicht allerdings nur in den guten Tagen, wenn gesunde und tüchtige Eltern ihre Kinder bekommen.
In den schlechten Tagen, wenn Eltern alt werden, wenn Ehe von Todes wegen geschieden ist,
wenn Witwer am versagen ist,
dann hat Staat mit keiner Pflicht noch zu tun.

 

Dann ist Staat nur Plünderungsgemeinschaft und hat in Mann, Frau, Kind seine Beute, und nichts als seine Beute.
Ich weiß das. Sie haben versucht mir 16.700 Euro Kindergeld zu verweigern.
Der Kampf darum hat mich 18 Monate Leben und Beruf gekostet.
Dem Ruinierten verweigern sie aktuell die Witwerrente.

 

Es gibt keine Achtung vor der Familie.
Es gibt keine Achtung vor Herrn Mars.

 

 

 

 

 

 

 

 

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