Betrifft. Michael Sauga reloaded. Die Defensivspieler. Leitartikel DER SPIEGEL Nr 30 vom 21.7. 18
Hamburg, den 21.07.2018
Sehr
geehrter Herr Sauga,
Was leisten Sie eigentlich? So als Offensivspieler?
Der sich immer wieder Familie als Ziel für seine Torschüsse aussucht.
Der Rechnungen aufmacht, wie diese:
„Künftig müssen nämlich arme Mütter mit zwei Kindern die Rentenbezüge
wohlhabender Seniorinnen finanzieren, die drei oder mehr Kinder zur Welt gebracht
haben.“
Herr Sauga, Sie.sind x.
Das sage ich, Ekkehard von Guenther.
Ich stelle Ihnen einfach mal ein paar Fragen. Die haben Sie nämlich noch nie in Ihrem Kopf gehabt. Und der Mainstream Spiegel auch nicht.
1.
Wie beurteilen Sie die Wertschöpfung
einer 5 Kinderfamilie?
Ist das was Nützliches oder sind das einfach Schmarotzer im Sozialstaat?
5 Verbrecher per Existenz in der globalen Bevölkerungsexplosion?
Häßliche Frage, Herr Sauga, wo Sie doch so sauber sind. Gehen wir sie doch mal durch:
Erste Tochter kurz vor 30, Ärztin im Praktikum; zweite Tochter studierte
Modedesignerin, auf dem Weg zum Master; dritter, Sohn, 24, studiert Fahrzeugtechnik, ist bei seiner
Abschlussarbeit zum Diplomingenieur (FH). vierte, Tochter 21, hat sich nach
zwei oder drei Semestern Bauingenieurin umorientiert. Wird jetzt nach
bestandener Eignungsprüfung Kunst und Mathe fürs Lehramt studieren. Fünfter, Sohn, 19, mit zwei Semestern Ingenieursstudium
chemische Verfahrenstechnik.
a. volkswirtschaftlich? b. in dem unmittelbaren Nutzen ihres konkreten Daseins
für andere Menschen? auch das ist eine
„Renten“leistung.
2.
WER leistet hier Rente? Wieso spielen Sie „arme“ Mütter mit „zwei“ Kindern
gegen „wohlhabende Seniorinnen“ aus, die „drei oder mehr Kinder zur Welt
gebracht haben“? Sie Gerechtigkeitsapostel!
WER leistet hier Rente? Und an WEN wird Rente geleistet? Die arme zwei Kind
Mutter leistet an die wohlhabende drei oder mehr Kind Seniorin????
Sie x.
3.
Warum kommen in Ihrer
Kalkulation die Null-Kind Rentenempfänger überhaupt nicht vor? Warum schreiben
Sie nicht, Herr Sauga, dass dies die Gruppe mit den fettesten Ansprüchen ist?
Weil Sie denken, dass diese Leute sich die Rente selber verdient haben?
„Erwirtschaftet“? Ha Ha. Putzen Sie sich doch selbst den Arsch, wenn Sie dement
im Alters- pardon Senioren heim rumliegen. Bauen Sie sich doch selbst Ihre
Autos. Ihre Kreuzfahrt unterhaltungsreise schiffe. Da sind Menschen im Spiel,
und das sind nicht Ihre Kinder.
Ihr Gehalt entlohnt Ihre Leistung. Es enthält zusätzlich ein Rentenversprechen,
das Ihr Arbeitgeber nicht einlöst. Der
zahlt nur Ihre Rente. Dass Sie sich mit Ihrer Rente was kaufen können, dazu
brauchen Sie neben Ihrem Geld meine Kinder, bei denen Sie „einkaufen“: Ihre
Gesundheit, Ihre Kleidung, Ihr Auto, - Ihre „Senioren“ weltreise. Die von Ihnen
geleisteten Zahlungen bezahlen die erhaltene Leistung nur scheinbar.
Sie unterschlagen da etwas. Das an die Kinder geleistete Entgelt enthält nicht die Kosten für ihre Aufstellung, für das „zur Welt bringen“, wie Sie es nennen, ohne zu denken, dass das etwas mehr umfasst als den Geburtsakt.
Diese Kosten, pi mal daumen 120.000 Eur pro Kind, also ein Volumen von
600.000 Eur sowie zusätzlich und wesentlich eine unkalkulierte Zeitleistung in
Zuwendung, Bereitschaft, Erziehung, haben meine verstorbene Frau und ich
erbracht.
Rentenkapital ist Elternleistung, die als Generationeninvestition in den
Kindern gebunden ist und von den Kindern in deren Lebensleistung wieder
freigesetzt wird.
Ich Vater von 5 subventioniere Ihre Rente, Herr Sauga.
So einfach ist das.
Da bin ich nicht gefragt worden. Elternleistung wird einfach staatlich
unterschlagen. Das ist Frau Merkels: „Ich
will das nicht rechnen“ Faktor. Die hätte mich gern als Heiligen alias
Idioten alias Gebärvieh.
Das ist das deutsche „Wir schaffen das“ Gefühl. Bei dem „Wir“ bin ich
draußen. Bei dem „Wir“ ist „arme Mütter
von zwei Kindern“ draußen. Ist „wohlhabende Seniorinnen“ mit drei oder mehr
Kindern –draußen. Da sind Sie der Verteilungsgerechte. Sie Moralist.
4.
Je mehr Gehalt Sie kassieren,
desto mehr Renten leistung meiner Kinder wird an Sie transferiert werden. Ihr
Gehalt ist dynamisch. Die Ressource, aus der Ihr Rentenversprechen gezogen
wird, ist nicht dynamisch. Sie ist begrenzt.
Sie wird kleiner. Das ist das Demografische.
Raten Sie mal, wer der Verlierer bei dieser Ihrer Verteilungsgerechtigkeit ist?
Derjenige, der dieser Demografie noch eine Generationenarbeit
entgegensetzt. So einfach ist das.
5.
Eltern haben pro Kind 120.000 Eur aufgewendet, einfach mal als
Zahl der Statistiker. Erzählen Sie doch mal, was aus dem Geld geworden ist.
Haben Sie schon mal von ROI gehört? Return of Investment heißt das. Sie
investieren Ihre Arbeit und erhalten Ihr Gehalt. Dann sagen Sie: Das habe ICH
verdient.
Meine Frau hat immerhin ca 10 von ihren 20 Rentenpunkten für
"Erziehungszeiten" zugerechnet bekommen. Was mich als Alleinernährer
in diesen Zeiten betrifft, so ist mir dafür kein einziger Rentenpunkt bekannt.
Ich habe Ihre Rente nicht nur ein bißchen subventioniert, Herr Sauga, sondern
mit all meinen Kräften. Ist das nicht geil, Herr Sauga? Ich freu mich
schon auf Ihren Liebesbrief.
6. Um überhaupt etwas Diskutierbares in Sachen „Gerechtigkeit“ anzusprechen: Es gibt arm und reich und wenn alles gut geht eine Menge dazwischen. Menschen leben nebeneinander. Wahrscheinlich geht es Menschen, in dem Moment, wo sie sich für ein Kind entscheiden, relativ gut. Man muß nicht Millionär sein. Man kann trotzdem alle Kraft der Welt in sich fühlen, mit der Anderen an der Seite. Das ist der Stoff, aus dem die Kinder sind. Es ist auch wahrscheinlich, dass es diesen Menschen weniger gut geht, wenn sie 20 oder mehr Jahre Lebensarbeit in 5 Kinder investiert haben. Man nennt diesen Vorgang Verarmung. Kinder machen ihre Eltern arm. Dieselben Kinder machen die Gesellschaft der Kinderlosen reich. Man nennt diesen Vorgang Spaltung. Diese Familienplünderung im Generationen übergang ist längst übergreifende Erkenntnis. Deshalb hat Deutschland eine negative Demografie. Die Ersatzinvestition ist nicht mehr leistbar.
7. In Afrika
produzierte Deutsche sind billiger
„7 Jahre dauert es höchstens, bis Asylbewerber einen Gewinn für das
Aufnahmeland erwirtschaften - etwa durch mehr Steuern und neue Arbeitsplätze.“
Zitat aus Spiegel Nr 26, "Fußnote" S.99.
Rassismus ist eine logische Folge dieses Vergleichs.
Mein defensiver Rassismus, der der Billigproduktion von Deutschen mit
"Qualitäts-" und "Marken"bewußtsein begegnen will, und der
gegen Migration Grenzen will, ist eine mögliche Konsequenz aus dem Zitat.
Ebenso logisch folgt aus dem Zitat Ihr aggressiver Rassimus, der sich moralisch
gibt, und unter Verweis auf das Gleichsein aller Menschen die deutsche Familie unter die Bedingungen
der globalen Konkurrenz stellt. Und sie genau in ihrer spezifischen
Lebensleistung obdachlos machen will. Familie muss billiger werden. Kinderlose
Deutsche in Politik und Medienwirtschaft praktizieren massiv diesen letzteren,
gegen Familie gerichteten Rassismus: Von der kinderlosen „Wir schaffen
das“-Mutti, über den hagestolzen Medienbesitzer Augstein, die ganze Riege der
KolumnistInnen und Herrn Sauga. Kinderlos sein heißt global moralisch sein.
Bloß den Boden für deren ach so selbstverdiente Rente darf ich Vater
hinstellen, als „Hausdeutscher“. Aber lautlos bitte. Wäre auch peinlich, über
das Wort Boden nach zudenken.
8.
Als Leitartikler in einem
führenden Nachrichten magazin müssen Ihnen diese Zusammenhänge zumindest ansatzweise bekannt sein.
Weil Sie – das Sein als gesellschaftliches Sein bestimmt das Bewußtsein – wie
hieß es doch gleich? Krieg den Hütten
und Friede den Palästen - nur absolutes Schweigen in Sachen staatlicher
Familienplünderung zugunsten Ihrer Rente haben, darum sei noch einmal gesagt,
ein letztes Mal an Sie als Vertreter der deutschen Selbstbedienungsschicht:
Herr Sauga, Sie sind x.
Ekkehard von Guenther
Dort auch:
http://www.keinkindergeld.de/EntdeckungDerFamilieDankbarkeit.pdf
mit besonderer Berücksichtigung des Herrn Sauga auf Seite 42 ff.
Am 22.07.2018 um 22:31 schrieb Sauga, Michael:
Sehr geehrter Herr von Guenther,
ich bin weit davon entfernt, die
Erziehungsleistung von Familien in der Rentenversicherung gering zu schätzen.
Ich halte es für richtig, Kindererziehungszeiten in der Rente zu
berücksichtigen.
Was aus meiner Sicht allerdings keinen Sinn
macht, ist, die Erziehungsleistung von fünfköpfigen Familien gegen die
Erziehungsleistung von vierköpfigen Familien auszuspielen. Genau das tut
nämlich die Große Koalition bei der von ihr beabsichtigten Reform. Und genau
das führt zu jenen fragwürdigen Verteilungswirkungen, die ich in meinem
Kommentar erwähne.
Herzliche Grüße
Michael
Sauga
Der
SPIEGEL
Hauptstadtbüro
Sehr geehrter Herr
Sauga,
immerhin eine Antwort, vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard von Guenther