Sehr geehrte Damen und Herren,

 

 

Einen Neger erkennen Sie daran, dass es ihn nicht gibt.


Wenn Sie einen suchen sollten, aber es ist wirklich nicht üblich und gehört sich auch nicht, einen Neger zu suchen, also, wenn Sie tatsächlich einmal einen sehen wollen, in seiner ganzen häßlichen Unsichtbarkeit:
Der kürzeste Weg zum Neger führt in die deutsche Verfassung.
Grundgesetz, Artikel 6.

Wenn Sie die paar Sätze dort lesen und noch einmal lesen und schließlich sagen, da ist doch nichts. Dann, Bingo, haben Sie ihn gefunden, den Neger in der deutschen Verfassung, in seiner ganzen Unsichtbarkeit.

Sie müssen da auch nichts genderschreibmäßig rebuchstabieren am Neger. Mit Doppelpunkt oder Sternchen oder so.
Denn beim Neger des deutschen Grundgesetzes geht es eindeutig um eine nicht-Person männlichen Geschlechts.
In dieser Verfassung der gleichberechtigten Frauen und Männer.

 

Sorry, wenn ich hier etwas rumschwurbele. Aber ich suche Menschen.
Die mit Neugier reagieren, wenn sie einer Schwurbelei begegnen. Die eine Fähigkeit zur intellektuellen Anstrengung haben und 97 Seiten Sitzfleisch.
Die in der Lage sind noch einen Zorn zu empfinden. Ekel.
So ville kann ick gar nicht fressen, wie ick kotzen möchte… 1000 Jahre ist das schon wieder her. Kinder, wie die Zeit vergeht… Mir kommt‘s vor als wärs heute gewesen.

 

Die zentrale Schlagzeile des westlichen Journalismus heißt: J`accuse.
Wie sonst sollte sie auch heute lauten, wenn vom Neger die Rede ist.
Die Inszenierung ist nicht ganz geglückt, geb ich zu, denn der ach so leidenschaftliche Anwalt gegen das Unrecht ist ja doch nur Anwalt in eigener Angelegenheit. Egoist.
Aber Journalist:in accusiert nicht mehr, heutzutage. Alle Schlagzeilen sind bestellt und im Voraus bezahlt.

Neger kann nur einer sein, der sich in der Obszönität seiner ungesagten Existenz selbst ausspricht. Eine andre Möglichkeit hat er nicht. Korrumpiert ihn das?
Ich bitte Sie um Ihr Interesse für den
Bericht des Vaters.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ekkehard von Guenther

 

210626,30