Can we get serious now?
Can we stop kidding?

 

Hat ein Pilot gesagt, im Kino, als er gefragt wurde,
warum er sein Flugzeug auf dem Hudson-River gelandet hat und nicht auf einem ordentlichen Flugplatz.

 

So ähnlich geht es mir, wenn ich die familiennahen Artikel im Spiegel lese.
Wir leben ja in familienfreundlichen Zeiten jetzt in den letzten Wochen vor der Wahl.

Von Nr. 30: "Das war nicht mehr ich":
Mutter im psychiatrisch versorgten Zusammenbruch wegen Doppelbelastung in Zeiten von Corona.

Über Nr. 33: "Papa kann das schon alleine":
Was moderne Väter alles hinkriegen, wenn die Mütter sie lassen.

Dort dann auch S 70: "Die heile Welt, in der wir leben, ist ein Trugbild." Spiegelgespräch mit der Sozialforschung Ehepaar Butterwegge in Sachen Kinderarmut.  

Dies angemaßte „wir“ des vollversorgten Sozialforschers, der „uns“ dann illusionslos den Blick in den Abgrund tuen lässt:
Eine Änderung der Verhältnisse will der Sozialforscher genau so wenig, wie das Gespräch mit einem von denen da unten.
Denn die Verhältnisse, von denen er lebt, sind nicht die Verhältnisse, in denen er lebt, mit seinem zukunftssicheren Einkommen.
Der artige Schilderungen machen den Leser zum Komplizen.

Die Abgründe werden aus Zahlen gemalt,
Painting by Numbers, heißt das, bei Sozialwissenschaftlern, and: I want to paint you, und
alle Zahlen schreien,
schreien nach Staat, nach mehr Staat und noch mehr Staat.
Nach grünen Staat, nach roten Staat, nach schwarzen Staat.
Mehr Staat für alle.

Nicht im Spiegel stand, soweit ich weiß, diese Geschichte aus Solingen.
Fünffacher Kindsmord einer Mutter.

Nicht im Spiegel, das weiß ich garantiert, stand diese Geschichte aus Hamburg,
von einem Vater. 5 Kinder, verwitwet, d.h. alleinsorgend, usw.
Das ist keine Sandkastengeschichte.
Es ist eine Staatsgeschichte.
Vater mit 5 Kindern vom Eigentum einer Wohnung zur Obdachlosigkeit gemacht.
Ich habe mir die Freiheit genommen, sie selber zu verstehen.
Schluss mit Sandkasten.

Die Berichte sind gedimmt, wie Menschenhirn unter Neuroleptika.
Journalist** schreibt im Betreuermodus.

„Die Familie halte ich in diesem Land nicht für gefährdet oder bedroht.“ (Dirk Kurbjuweit)

Direkt „Sagen was ist“: Das können Sie so wenig wie Sozialforscher.
Erstens können Sie den Dreck nicht anfassen.
Zweitens haben Sie nicht das intellektuelle Vermögen:
Nicht den moralischen Willen zur Wahrheit und deshalb
nicht die Werkzeuge, um das, was an diesem Elend Struktur ist vom Staat selbst, auf den Begriff zu bringen.
Dann würden Sie mit ein paar hundert Wörtern wehtun.
Wirklich wehtun. 
Den richtigen Leuten an den richtigen Stellen Schmerz machen.

Und das wollen „wir“ ja nun wirklich nicht.

 

 

 

 

Familiäre Überforderung bis zum Zusammenbruch des schwächsten Gliedes mit dem folgenden Übergang ins Elend.
Moderiert von Sachverständigen (Sozialwissenschaft, Psychiatrisches Personal.

 

 

 

Passt auch nicht so in die:

Wir betreuen das Volk wenn wir nur die Macht hätten -Perspektive der intellektuellen Oberschicht.

 

Und die schönen Überlegungen bei Betrachtung der armen Leute: Wie würde ich Gerechtigkeit verteilen, wenn ich nur die Macht hätte. Afghanistan überall. Mein Nachbar, der Taliban. Und Scharia. Familie kriegt ne Mütze aufgesetzt, die sie bis zur Unkenntlichkeit verhüllt: Das bin nicht mehr ich, sagt das Weibchen dann. Aber wir haben gute Medikamente. Und gute Irrenanstalten. Und keineswegs diskriminieren wir Frauen im Zusammenbruch.

Es gibt ein paar Dinge, deren bloße Nennung die Verhältnisse ändern wird.
Da müssen Sie die Verhältnisse genau dort nennen, wo die Verhältnisse so sind, wie sie sind.

Da werden Sie Familie verstehen als eine Handvoll Menschen, die ihr Mögliches tun.
Sie werden den Sandkasten nennen, in dem sich Familie befindet.
Viel zu eng zum Bewegen, und die vierte Seite ist Kante zum Absturz.

Und Sie werden den Gegenspieler der Familie nennen.
Diesen Akteur, der in keinem Ihrer Berichte vorkommt.

Das find ich seltsam.
Dieser Akteur ist sowas von offensichtlich. Wie Taliban auf der Straße.
Für die Familie gibt’s Scharia. Verschwinden machen unter der staatlichen Burka. „Das bin nicht mehr ich“, sagt das Weibchen dann und lässt sich ins Irrenhaus einliefern. Wahnsinn ist es und Methode hat es auch.


Wechseln wir das Geschlecht. Jetzt geht um Vater und nicht um den im Sandkasten.

Staathass gilt dem Vater, alleinsorgend, fünf Kinder.
Zerstörung der Person, im Kindergeldverfahren.
Zuständiges Gesetz: Abgabenordnung. Und die Verfassung mit Artikel 6.
Wenn Sie das anfassen, dann ändern Sie es.
Fragen Sie nach dem Vater in Artikel 6 GG. Es gibt ihn nicht. Das verstößt gegen die Gleichberechtigung aus Artikel 3 GG.

Wenn Sie KandidatInnen sprechen, man trägt ja Familienliebe gerade. Hat viel Gutes vor mit den Familien:

Fragen Sie.
Fragen Sie nach Menschenrecht 16:
Fragen Sie nach dem „Anspruch auf Schutz“, den Familien haben, an „Staat“: (Menschenrecht 16.3)
Wo in der Abgabenordnung steht der Paragraph zum Familienschutz geschrieben?
Der Schutz nach Menschenrecht wäre nötig gewesen, weil über die Abgabenordnung das Kindergeld der Schutzbedürftigen abgewickelt wird.

Fragen Sie nach dem Anspruch auf Schutz, den Familien haben, an „Gesellschaft“: (Menschenrecht 16.3)
Diese Frage können Sie Journalisten an sich selber richten. „
Ein Recht zur Veröffentlichung sehe ich hingegen absolut nicht.“ (Dirk Kurbjuweit)
Es geht um etwas grundsätzlich anderes als journalisten-empathische Begleitung von gescheiterten Frauen, mit Kindern irgendwie und in Zeiten von Corona.
Ich Vater bin auch gescheitert, und für dieses aktive Scheitern machen, da hat dieser Staat nicht mal Corona gebraucht.

 

Deshalb gibt es Verfassungsbeschwerde. Deshalb gibt es den „Bericht des Vaters“.
Ich bitte um Ihre Kenntnisnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Ekkehard von Guenther, ehemals Heidberg 36, 22301 Hamburg

 

 

Überall, wo es etwas zu berichten gäbe: Allen gemeinsam ist die unaufgelöste Differenz des Produktes zum Leben.

http://www.keinkindergeld.de/190511_MeinungsaustauschSpiegel.htm

Sehr geehrter Herr von Guenther,

 

danke für Ihren Leserbrief, dessen Form mir durchaus gefällt. Inhaltlich sehe ich das nicht so wie Sie. Die Familie halte ich in diesem Land nicht für gefährdet oder bedroht. Darüber kann man sicherlich streiten. Ein Recht zur Veröffentlichung sehe ich hingegen absolut nicht.

 

1.3. ist wunderbar. Aber 1.1. ist unübertrefflich.

 

 

Herzlich

 

Dirk Kurbjuweit

 

 

DER SPIEGEL

 

210912 nicht fertig, aber ich schreib woanders weiter. evg.